Donnerstag, 6. Oktober 2011

Was wirklich zählt

Zeit. Etwas, das wir glauben im Überfluss zu haben.
Wir vertrödeln sie, verbrauchen sie mit unnützen Dingen, zerbrechen uns Stunde um Stunde den Kopf und vergeuden sie. Grübeln ewig, was richtig und was falsch wär. Schieben Entscheidungen weit hinaus - das hat ja Zeit bis später. Die Entscheidung kann warten. Warten -nichts ist dringend - das Leben ist ja lang.
Und dann ist wieder ein Jahr rum, voll mit Sinnlosigkeiten.
Wir schleichen durchs Leben, voll mit Gepäck beladen das nicht unser eigenes ist. Machen uns Sorgen, was anderen von uns denken, wie wir andere glücklich machen können, wie wir nicht anecken. Damit wir ins Bild passen, verschwenden wir Zeit um uns anzupassen, nicht aufzufallen, keinen Anlass zur Kritik geben. Damit wir und unser Leben nicht Frage gestellt werden können. Von Menschen, die Ihre Zeit damit verbringen über andere nachzudenken und zu urteilen.
Verplempern die wertvolle Zeit mit Menschen, die irgendwie dazu gehören, obwohl wir nicht wirklich etwas mit ihnen anfangen können, halten Beziehungen auf teufelkommraus am am Leben ohne zu wissen warum.  Argumentieren oft mit - das Leben ist kein Wunschkonzert - so ist das Leben - es ist nunmal nicht immer Sonnenschein.  Machen Dinge, hinter denen wir nicht wirklich stehen - es gehört nunmal dazu.
Opfern uns auf, um nicht allein zu sein - um Zeit mit JEMANDEN zu verbringen. Leben ein Leben, welches schon irgendwie o.k.  ist.  Dinge die uns guttun sehen wir oft zwiegspalten (es kommt bestimmt gleich was schlechtes).
Entscheidungen, die aus dem Bauch kommen und eigentlich richtig wären - ignorieren wir. Es muss ja alles gut durchdacht sein, es gibt immer irgendwo einen Haken, erst mal darüber schlafen, nachdenken - Zeit mit denken statt mit handeln verbringen. Wir haben ja genug davon.
Und dann?
Dann kommt der Moment, der den Boden unter den Füssen wegzieht. Zeigt, wie endlich das Leben ist. Was ist wirklich wichtig? Muss mich jeder mögen - oder muss nicht vielmehr ich mich mögen, hinter meinem Leben, meinen Entscheidungen und meinem Weg stehen?! Was würden wir tun, wie würden wir Leben, wenn wir wüssten, wann die Sanduhr unseres Lebens abgelaufen ist? Würden wir Menschen die wir mögen, das öfter wissen lassen? Würden wir uns drum bemühen, das beste aus uns rauszuholen? Würden wir uns mehr Wünsche erfüllen? Würden wir uns Leben exzessiver geniessen? In welche Richtung würden die Waagschalen der Dinge die wir wirklich wollen und die wir vermeintlich tun "müssen" sinken?
Würden wir mehr Zeit darau verwenden, unsere Zeit mit Menschen und Dingen zu füllen, die uns Freude bereiten, uns zum lachen bringen und uns gut fühlen lassen?

Hätten wir weniger Angst vor Entscheidungen?

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